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Cannabis bei Rückenschmerzen: Natürliches Mittel oder medizinischer Mythos?

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Millionen von Menschen leiden regelmäßig unter akuten oder chronischen Schmerzen im Rückenbereich. In den letzten Jahren rückt dabei eine alternative Behandlungsmethode immer mehr in den Fokus: Cannabis bei Rückenschmerzen.

Wie wirkt Cannabis im Körper?

Cannabis enthält sogenannte Cannabinoide, die auf das körpereigene Endocannabinoid-System wirken. Dieses System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Schmerz, Stimmung und Entzündungen. Die beiden bekanntesten Cannabinoide sind:

  • THC (Tetrahydrocannabinol) – psychoaktiv, schmerzlindernd, entspannend
  • CBD (Cannabidiol) – nicht psychoaktiv, entzündungshemmend, beruhigend

Durch die gezielte Nutzung von Cannabis kann das Schmerzempfinden beeinflusst und die Muskelspannung reduziert werden – zwei zentrale Faktoren bei Rückenschmerzen.

Einsatz bei chronischen Rückenschmerzen

Besonders bei chronischen Rückenschmerzen, bei denen klassische Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Opioide nicht ausreichend helfen oder starke Nebenwirkungen verursachen, wird Cannabis als ergänzende oder alternative Therapie in Betracht gezogen. Studien zeigen, dass einige Patienten mit chronischen Schmerzen von einer Verbesserung der Lebensqualität und einer Reduktion der Schmerzintensität berichten.

Formen der Anwendung

Cannabis kann auf unterschiedliche Weise verabreicht werden:

  • Öle oder Tropfen (meist CBD-haltig)
  • Verdampfer (Inhalation medizinischer Cannabisblüten)
  • Kapseln oder Tabletten mit Cannabinoiden
  • Salben und Cremes zur lokalen Anwendung

Die Wahl der Form hängt von der individuellen Situation, den Schmerzen und der ärztlichen Empfehlung ab.

Rechtliche Lage in Deutschland

In Deutschland ist medizinisches Cannabis seit 2017 unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen. Eine ärztliche Verordnung ist notwendig, und die Kostenübernahme durch die Krankenkasse muss beantragt werden. Die Behandlung darf nur durch Ärzte erfolgen, die Erfahrung mit Cannabinoid-Therapien haben.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl Cannabis in der Schmerztherapie viele Vorteile bietet, gibt es auch mögliche Nebenwirkungen:

  • Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Psychische Effekte (vor allem bei THC)
  • Abhängigkeitspotenzial bei langfristiger Nutzung

Eine engmaschige ärztliche Betreuung ist daher unerlässlich.

Fazit: Cannabis als Option – aber nicht für alle

Cannabis kann bei Rückenschmerzen eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Schmerztherapie sein, vor allem bei chronischen Beschwerden oder wenn andere Mittel nicht wirken. Dennoch ist Cannabis kein Wundermittel und sollte immer individuell, verantwortungsvoll und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.